Uxía Martínez Botana
(Foto: Solsberg Festival)
Gemeinsam mit Sol Gabetta, Veronika Eberle und Hanna Weinmeister sowie Amihai Grosz und Pauline Sachse präsentieren Sie bei den Konzerten 9 und 10 Arnold Schönbergs «Verklärte Nacht». Wie würden Sie dieses Werk beschreiben?
Das Werk ist eines der grössten Meisterwerke und absolut einzigartig. Es wurde in nur drei Wochen komponiert und gilt als Schönbergs frühestes Werk, das durch ein Gedicht von Richard Dehmel inspiriert wurde. Es ist eine Liebesgeschichte, die auf einem Spaziergang durch einen dunklen Wald erzählt wird. Die Frau teilt ihrem neuen Liebhaber ihr dunkles Geheimnis mit: Sie trägt das Kind eines anderen Mannes in sich. Dieses Werk ist ein «Tongedicht» und man könnte sagen, dass dieses Stück eines der frühesten Beispiele für Programmmusik ist, welches für ein Kammerensemble geschrieben wurde. Hier hört das Publikum in jedem Abschnitt die Emotionen und die musikalischen Metaphern der Geschichte von Dehmels Gedicht.
Die ursprüngliche Fassung verlangt eigentlich zwei Violinen, zwei Bratschen und zwei Celli. Welchen Part werden Sie übernehmen?
Ich spiele die zweite Cellostimme, die ich selbst für Kontrabass arrangiert habe. Damit repräsentiere ich das «dunkle Geheimnis» und das Herz der Protagonistin.
Worauf freuen Sie sich am meisten bei der Rückkehr zum Solsberg Festival?
Das Solsberg Festival ist für mich ein Zentrum, in dem wahre musikalische Werte wie Offenheit, Menschlichkeit, Virtuosität, Intellektualität und Neugierde immer im Vordergrund stehen. Es ist ein Ort, welcher die Musik an erste Stelle setzt und Musiker:innen Sol Gabettas musikalischer Philosophie und ihrem Weg folgen. Einen Ort wie diesen kann man nur bewundern und ich freue mich sehr auf die zwei gemeinsamen Konzerte.